Die negativen Seiten des Fußballs
Doch natürlich ist nichts auf der Welt beständig oder durch und durch positiv, und damit auch der Fußball nicht. Hinter dem beliebten Ballsport, der seine Höhepunkte hierzulande in Welt- und Europameisterschaften, Champions-League-Spielen und spannenden Bundesliga-Duellen findet, steckt ein stellenweise ziemlich hohes Aggressionspotential und eine Ausrede für gewalttätige und oftmals auch handgreifliche Aktionen. So gibt es zum Beispiel ganze Fangruppen, die sich weniger auf den Fußball, sondern eher auf das Geschehen drumherum konzentrieren und dabei nicht gerade selten über die Stränge schlagen. Diese Gruppen werden von der Gesellschaft und von den Medien gerne als „Hooligans“ oder „Ultras“ tituliert. Ihre Vereine und Gruppen tragen dabei nicht selten harte oder provozierende Namen, mit denen sie das Geschehen beherrschen, andere Fans beeindrucken und ihre Gegner entwaffnen wollen. Sie sorgen dafür, dass das Geschehen auf dem Feld ab und zu zur Nebensache wird, da Pyrotechnik und bengalische Fackeln in den Vordergrund geraten. Mitglieder dieser Gruppen interessieren sich oftmals gar nicht für den Fußball an sich, sondern lediglich auf den Radau, den sie veranstalten können – wohl wissend, dass sie dadurch in den Mittelpunkt des Geschehens geraten. Es kommt sogar vor, dass Gruppen dieser Art aus der rechten Szene stammen und versuchen, ihre Ideale durch ein Fußballspiel verbreiten zu können. Diese Situation hat sich in den vergangenen Jahren durch zahlreiche zusätzliche Kontrollen und Verbote gebessert. Trotzdem gibt es nach wie vor noch einige schockierende Ereignisse, die rund um das Fußballfeld stattfinden. Die Schwere dieser Aktionen steht allerdings auch in Relation zur jeweiligen Nation. In England, in Italien und in der Türkei sind in den letzten Jahren die schlimmsten Fälle geschehen. Der traurige Höhepunkt war hierbei ein WM-Qualifikationsspiel zwischen der Türkei und der Schweiz, was die Schweiz dank der berühmt-berüchtigten Auswärtsregel für sich entscheiden konnte. Allerdings hatten die Spieler keine Zeit, sich für ihren Triumph feiern zu lassen, da Spieler, Fans und sogar Ordner über das Ausscheiden dermaßen enttäuscht gewesen sind, dass sie auf die Schweizerische Nationalmannschaft eingestürmt sind. Dieser Fall trägt seinen Schatten weit voraus und wird auch heute noch heftig diskutiert. Natürlich enthält der Fußball noch weitere Schattenseiten. So ist er schon mehr als einmal durch Betrug auffällig geworden, die der normale Wettbewerb, der Druck und Gehaltsvorstellungen mit sich bringen. Hierbei gelten vor allem die beiden Fußball-Wettskandale von 1970/1971 und 2004/2005 als die beiden größten Affären des deutschen Fußballs, als mehrere Spiele von Schiedsrichtern und Spielern verschoben wurden. Laut der Aussage eines deutschen Spielers, dessen Karriere ihn zeitweise nach China geführt hatte, ist dieser Umstand in anderen Ländern allerdings eher eine Art Notwendigkeit als ein Skandal.