Hamburger SV: Hoffmann fliegt raus

Bernd Hoffmann und der Hamburger SV gehen ab sofort getrennte Wege. Der Zweitligist hat das Arbeitsverhältnis mit dem bisherigen Vorstandsvorsitzenden beendet. Der Aufsichtsrat zog damit die Konsequenzen aus den Unruhen im Führungsgremium des Vereins in den vergangenen Wochen und Monaten. Hoffmanns Vorstandskollegen Frank Wettstein und Jonas Boldt hatten sich massiv über den 57-Jährigen beklagt und eine weitere Zusammenarbeit als „nur schwer vorstellbar“ bezeichnet. Im Kontrollgremium gab es aufgrund der Entlassung Hoffmanns ein personelles Nachbeben mit zwei Rücktritten.

Die Erklärung des Aufsichtsrats

Der Aufsichtsrat nannte als Begründung für die Entlassung die „Vorstandsdifferenzen.“ Der HSV könne sich „in der schwersten Krise in der Geschichte des gesamten Profifußballs“ keinerlei Energieverluste leisten. Es dürfe zudem keine „belasteten Vertrauensverhältnisse“ geben. Der gesamte Fokus müsse einzig und allein „auf die HSV-Interessen gerichtet sein.“

Der letzte Teil ist interessant. Offiziell bezieht der Aufsichtsrat keine Stellung im Vorstandsstreit. Dadurch, dass er Hoffmann und nicht etwa Wettstein und/oder Boldt entlässt, um den Fokus auf die HSV-Interessen auszurichten, tut er es indirekt aber doch. Er unterstellt dabei, dass Hoffmann diese nicht komplett in den Mittelpunkt seiner Arbeit gestellt habe.

Das personelle Nachbeben im Vorstand

Die Entlassung war augenscheinlich nicht einstimmig. Max-Arnold-Köttgen, bislang Vorsitzender des Kontrollgremiums, und Thomas Schulz traten mit sofortiger Wirkung von ihren Ämtern zurück. Beide galten als Hoffmanns Vertraute im Aufsichtsrat. Das Kontrollgremium wählte den HSV-Präsidenten Marcell Jansen als seinen neuen Chef. Dieser ist damit der fraglos mächtigste Mann im Verein.

Den Vorstand sollen Wettstein und Boldt jetzt erst einmal als gleichberechtigtes Duo führen. Hoffmanns bisherige Aufgaben fallen dabei größtenteils Wettstein zu, da es sich um den Marketingbereich handelt und dieser ohnehin für die Finanzen zuständig ist. Ob es einen Nachfolger Hoffmanns im Vorstand geben wird, ist derzeit nicht klar.

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