HSV entmachtet Kreuzer

Es war ein ungewöhnlicher, wenn auch nachvollziehbarer Transfer: Der Hamburger SV hat Zoltan Stieber von Greuther Fürth verpflichtet. Ungewöhnlich war der Wechsel vor allem deshalb, weil Manager Oliver Kreuzer und der alte Aufsichtsrat nur noch dem Namen nach im Amt waren. Einige Tage später sollte, wie es auch geschehen ist, das Projekt HSV Plus verabschiedet werden. Damit musste ein neuer Aufsichtsrat und eine ebensolche Geschäftsführung bestimmt werden. Letztere soll nicht von Kreuzer, sondern von Dietmar Beiersdorfer geführt werden. Der bisherige Manager wird wegen des Stieber-Wechsel von den neuen Kontrolleuren aufs Abstellgleis geschoben.

Keine Wechsel mehr bis zur Ankunft von Beiersdorfer
Bevor Beiersdorfer tatsächlich die Leitung des HSV übernehmen kann, hat der neue Aufsichtsrat ein Transferstopp verhangen. Man hätte den Stieber-Wechsel wohl so nicht genehmigt, ließen die neuen Kontrolleure wissen und störten sich insbesondere daran, dass Kreuzer ganz bewusst den alten Aufsichtsrat um die Genehmigung gebeten habe, obwohl der selbst dann, wenn HSV Plus nicht durchgekommen wäre, wohl hätte gehen müssen. Der Manager selbst rechtfertigte sich damit, dass bereits alles besprochen war im Fall von Stieber und der Klub deshalb zu seinem Wort stehen müsse.

Was passiert mit Kreuzer?
Trotzdem scheint der Manager, der erst im letzten Jahr aus Karlsruhe geholt worden ist, keine Zukunft mehr in Hamburg zu haben. Immer wieder heißt es, die Zeichen stünden auf Abschied. Diese Entscheidung muss Beiersdorfer treffen, sobald er da ist. Jener verhandelt derzeit mit St. Petersburg über eine Auflösung seines dortigen Vertrags. Noch vor der WM soll Einigkeit erzielt werden. Der erste Brandherd erwartet den neuen Chef an der Elbe. Vermutlich wird es nicht der letzte sein.

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