Berlin hofft auf Ramos

Im Herbst 2010 befand sich die Hertha aus Berlin ebenfalls im Kampf um den Aufstieg. Damals setzte es allerdings eine 0:1-Niederlage gegen den SC Paderborn, was nur der Anfang einer kleineren Krise war. In diesem Jahr bleibt das Zwischentief bislang aus. Dieses mal blieb der Hauptstadtklub mit einem knappen 1:0-Erfolg siegreich und damit klar auf Aufstiegskurs. „Es war ein noch schwereres Spiel als in Cottbus – mit Hektik und Provokationen“, so Manager Michael Preetz nach der Partie.

„Wir haben uns den Käse nicht vom Brot nehmen lassen“, so der Trainer Jos Luhukay. Damit konnte die alte Dame nun auch im 16. Spiel in Serie ungeschlagen bleiben, womit der Coach seine eigene Bestmarke (15 Spiele ohne Pleite aus dem Jahr 2007/08) übertreffen konnte. Seit Monaten hat er den teuersten Kader der Liga nun so unter Kontrolle gehalten, dass nur die Überraschungstruppe aus Braunschweig derzeit etwas besser drauf zu sein scheint.

„Wir wollten diese Vorlage nutzen“, so Preetz im Hinblick auf die Niederlage des FCK. Die Pfälzer sind die direkten Verfolger der Berliner, allerdings verloren die roten Teufel bei Union Berlin mit 2:0, was gleichzeitig die zweite Niederlage in Folge war. Mittlerweile sind es schon 7 Zähler Vorsprung für den Traditionsverein, allerdings übt sich Luhukay weiter im Vorwarnen. „Keine Selbstzufriedenheit. Ich habe schon größere Vorsprünge als unseren schmelzen sehen“, so der 30-Jährige Marcel Ndjeng. Und auch aus der Chefetage kommt die erste Euphoriebremse: „Wir sind stabil und selbstbewusst, aber es ist noch lange nichts entschieden“, so Preetz.

Während die Mannschaft nach Außen hin eine perfekte Leistung bringt laufen hinter den Kulissen die Vorbereitungen auf die Transferperiode schon auf Hochtouren. Unter anderem sollen die auslaufenden Verträge von Ronny und Fabian Holland verlängert werden, doch hauptsächlich hofft man in Berlin auf den Verbleib ihres Stürmers Adrian Ramos. Trotzdem gilt weiter der Grundsatz, dass der Kolumbianer bei einem 4-Millionen-Angebot den Club verlassen könnte. „Aber wenn er sieht, was sich hier entwickelt, will er vielleicht gar nicht weg“, so Preetz voller Hoffnung.   Einer braucht in Berlin derzeit noch etwas Geduld. Änis Ben-Hatira musste zuletzt wegen seiner Verletzung im Sprunggelenk sogar zum Mannschaftsarzt des FC Bayern München, Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt. Der 24-Jährige muss seinen Fuß nun weiter schonen, bevor er dann im Januar langsam mit dem Lauftraining in seinen Hallen-Fußballschuhen beginnen darf.

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